066_Neues Schauhausensemble
KONZEPT & IDEE
Das Neue Schauhaus im Berggarten der Herrenhäuser Hannover adaptiert die Dachform des benachbarten Erlhoff'schen Schauhaustyps. So werden die bestehenden Strukturen mit einem Ensembel aus mehreren Pultdächern sinngemäß ergänzt. Dabei variieren die einzelnen Firsthöhen und Dachbreiten gemäß den funktionalen Anforderungen aus den Innenräumen und sind zugleich ein wichtiges gestalterisches Element. Durch die Aneinanderreihung von vier Pultdächern wird das Neue Schauensemble zum eigenständigen Objekt im Park. Bewusst wurde keine traditionelle Gewächshausform gewählt, wie sie bei allen Aufzucht- und Werkhofgewächshäusern auf dem Gelände vorherrscht. Die Kompaktheit ermöglicht dabei eine respektvolle Zurückhaltung gegenüber der historischen Bebauung. Dies wird weiterhin verstärkt durch die komplett transparente Glasfassaden, die ohne jegliche Tragprofile auskommen. Arne Jacobsens Foyergebäude zu den Herrenhäuser Gärten war hierfür Vorbild in seiner minimalistischen Detaillierung der Glasflächen. Die Landschaftstopografie des im Bestand vorhandenen Präriegartens wird ins neue Ensemble gezogen und dort fortgeführt. Die Fassade ist lediglich eine technische aber nicht sichtbare Trennung zwischen Innen und Außen. Der Präriegarten bleibt erhalten und das Wegesystem des Berggartens wird in leicht angepasster Form durch das im Westen liegende Foyer geführt.
Erschließung / Funktion:
Erschlossen wird das neue Ensemble zum einen von Südwesten über die Themengärten, sowie von Nordwesten über den Hauptrundweg der Berggarten-Parkanlage. Das Kanarenhaus liegt im Süden des neuen Ensembles, da es den größten Sonneneinstrahlungsbedarf hat. Das Viktoria- / Schmetterlingshaus gliedert sich gleich nördlich an und wird weiter nördlich vom Ausstellungshaus eingefasst. Das hat den Vorteil, dass das Schmetterlingshaus mit seinem höheren Wärmebedarf weniger direkte Außenfassadenflächen erhält. Diese parallele Anordnung in Ostwestausrichtung ermöglicht zusätzlich eine individuelle Anlieferung der Schauhäuser über den Werkhof. Im Norden wird das Ensemble durch die Nebenräume zum Werkhof abgegrenzt. Vom Foyer sind alle drei Schauhäuser direkt erschlossen. Kanaren- und Schmetterlingshaus haben einen gemeinsamen Rundweg, können jedoch auch getrennt geöffnet werden. Die WC-Anlagen sind direkt vom Foyer aber auch vom Ausstellungshaus zu erreichen. Die Lagerflächen haben eine direkte Anbindung an das Ausstellungshaus.
PROJEKTINFORMATIONEN
Status: Wettbewerb
Auftraggeber: Stadt Hannover
Jahr: 2019
Größe: 1.300m² BGF
MITARBEIT & KOLLABORATION
Marc Dufour-Feronce, Raimon Espasa, Andreas Reeg, Paulin Sensmeier